Damals bis Heute

 

Gründung der Feuerwehr:

Die Gründungen der Freiwilligen Feuerwehren in den Gemeinden unserer engeren Heimat erfolgten in der Zeit zwischen 1870 und 1890. Unsere Feuerwehr besteht seit dem 13.Oktober 1873.

Bürgermeister Michael Zott und Pfarrer Schattenhofer waren die maßgeblichen Initiatoren zur Gründung.

Der Großaitinger Kaufmann Arzberger richtete am Gründungstag im Beisein von Pfarrer Schattenhofer und Bürgermeister Zott, einen dringenden Appell an die anwesenden Jungmänner, der Gründung der Wehr zuzustimmen. In seinem Vortrag berichtete er über Sinn und Zweck der Feuerwehr.

Angetan von soviel Idealismus kam noch am gleichen Abend die Gründung zustande. Auch die Gemeinde trug alles in ihren Kräften stehende bei um die Feuerwehr zur Erfüllung Ihrer Aufgaben ausreichend auszustatten.

Neben Vorstand und Bürgermeister Michael Zott waren Pfarrer Schattenhofer, Ignatz Biehler, Polykarp Kurfer (Signalist), Ludwig Geislinger (Spritzenmeister) und Eduard Kurver die ersten Gründungsmitglieder.

Seit diesem Tage bestand die Feuerwehr ununterbrochen, auch während der beiden Weltkriege. Der Sohn löste oft den Vater im Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr von Generation zu Generation ab. Im Kampf gegen die Feuersmacht mussten sie sich stets bewähren und viel Mut beweisen.

Beim Jubiläum im Frühjahr 1899 wurden die Herren Biehler, Geislinger und Kurfer für ihre 25-jährige Zugehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr mit dem von König Ludwig II. gestifteten Ehrenzeichen ausgezeichnet.

Ausrüstung – wichtiger Bestandteil im Wandel der Zeit:

Im Dienstbuch der Freiwilligen Feuerwehr Oberottmarshausen ist folgendes enthalten:

„Auch die Gemeinde trug das Möglichste bei, indem sie bereitwillig die Anschaffung sehr schöner Messinghelme, Gurte, Leitern, Leiterhaken, Beile, Rettungsleinen usw. aus Gemeindemitteln besorgte. Hauptsächlich in den ersten Jahren ihres Bestehens, hatte sie Gelegenheit, bei oftmals vorgekommenen Bränden, im Orte selbst und auswärtig, zu wirken und sich zu erproben. Obwohl anfangs über beschränkte Löschrequisiten verfügend, wurde dieselbe im Laufe der Zeit, besonders durch die rührigen Bestrebungen des derzeitigen Vorstandes Ignatz Biehler mit Beihilfe der Gemeinde und Unterstützung aus Mitteln des Kreises und der Münchener Feuer-Versicherungsanstalt in hervorragender Weise vermehrt.“

Bereits im Jahre 1873 wurden die erste Feuerspritze und zwei große Leitern angeschafft. Die fahrbare Holzschiebeleiter Fabrikat Magirus wurde im Jahre 1933 geliefert. Die Ausrüstung und Geräte waren im Gerätehaus in der Königsbrunner Straße zwischen den jetzigen Anwesen Pfitzmayer und Zott Reinhold untergebracht.

 

Beschaffung einer Fahne:

Am 18.11.1956 tragen sich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Oberottmarshausen zu einer außerordentlichen Generalversammlung in der Gastwirtschaft Wessinger (Oberer Wirt). Einziger Tagesordnungspunkt war die Beschaffung einer neuen Vereinsfahne. Die Firma Ebbl in München wurde beauftragt zu einem Preis von DM 3.255,80 die Fahne herzustellen. Finanziert wurde sie durch Spenden und durch den Verkauf von Festzeichen. Unter der Gesamtorganisation von Josef Wildegger, konnte am 2. Juni 1957 die feierliche Weihe der Fahne im Anwesen Holzmann stattfinden. Fahnenbraut war Resi Fünfer (verheiratete Schießl), Fahnenträger Alfred Zott.

 

Feuerwehrgerätehaus:

Bedingt durch den technischen Fortschritt, wurde auch bei der Feuerwehr das Löschwesen nach dem Kriege erheblich modernisiert. Die Gemeinde Oberottmarshausen entschloss sich deshalb der Feuerwehr eine Motorspritze zur Verfügung zu stellen. Außerdem wurde im Dezember 1963 eine TS 8/8 mit einem Tragkraftfahrzeug und sämtlichen Ausrüstungen die zu einer modernen Wehr gehören, in Betrieb gesetzt.

In feierlicher Weise wurde sie am 28.12.1963 durch Bürgermeister und Vorstand Bonifaz Heider an den Kommandanten Matthäus Holzmann übergeben.

Die Einwohnerzahl der Gemeinde stieg ständig an. Ebenso wurden die Ausrüstungsgegenstände und Geräte der Wehr immer umfangreicher. Das über 60 Jahre lang genutzte Gerätehaus platzte aus allen Nähten, wodurch für den Gemeinderat dringender Handlungsbedarf entstand. Es konnte im Zentrum des Ortes ein Grundstück zur Errichtung eines neuen Feuerwehrgeräte- und Fahrzeughauses erworben werden. In nur acht Monaten wurde der Neubau von November 1973 bis Juli 1974 fertig gestellt. Die feierliche Übergabe an die Feuerwehr erfolgte am 20. Juli 1974, gerade rechtzeitig zum 100-jährigen Jubiläumsfestvom 25. bis 28.Juli 1974.

Im Jahr 2012 wurde der Aufenthaltsbereich in Eigenleistung durch den Feuerwehrverein komplett renoviert und eine neue Küche samt Sitzgelegenheiten eingebaut. 2014 wurden 2 Arbeitsplätze mit EDV, Fax, Telefon und HRT Handsprechfunkgerät eingerichtet um eine Koordination von Einsätzen auch vom Gerätehaus zu ermöglichen.

Seit 2019 ist im Gerhätehaus eine vollautmatische Abgasansauganlage auf beiden Stellplätzen verbaut zum Schutz der Mannschaft vor den Fahrzeugemmissionen.

 

Fahrzeuge und Ausrüstung:

Im Jahre 1979 kaufte die Gemeinde ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8. Zusätzlich erhielt die Gemeinde gleichzeitig ein gebrauchtes Tanklöschfahrzeug 24/50 (ehemaliges Flugfeldlöschfahrzeug) aus Heeresbeständen übereignet.

TLF 24/50 bis 2013 im Dienst

Am 15. Juni 1979 wurden die neuen Löschfahrzeuge durch Hr. Pfarrer Schmid geweiht und an die Feuerwehr übergeben.

Im Jahr 2004 wurde das Löschgruppenfahrzeug LF 8 nach 25 Dienstjahren durch ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 10/6 der Firma Ziegler abgelöst.

Im Januar 2014 konnte ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 gebraucht von der Berufsfeuerwehr Augsburg ersteigert werden und nach umfangrangreichen Umbau- und Modernisierungsarbeiten in Dienst gestellt werden. Dieses ersetzt unseren "alten Tanker"  - das TLF 24/50 Magirus-Deutz BJ 1959  - welcher nach einem Pumpenschaden 2013 an das Magirus-Museum verkauft wurde.

Da das ausgemusterte TLF 24/50 außer Wassser quasi keine Ausrüstung mit sich führte wurde in diesem Zuge die komplette feuerwehrtechnische Ausrüstung für das TLF 16/25 neu beschafft und das Fahrzeug damit ausgerüstet. Gleichzeitig wurde die Kabine mit Tüv-Zulassung auf eine Gruppenkabine umgebaut. Modernste Technik in Form von einer Wärmebildkamera, Drucklüftern oder Rückflussverhinderer zum Trinkwasserschutz für beide Fahrzeuge hilt in diesem Zuge Einzug in die Feuerwehr. 

Beide Fahrzeuge sind mit je 4 modernen Atemschutzgeräten ausgerüstet, damit kann die stattliche Anzahl von 24 Atemschutzgeräteträgern in unserer Feuerwehr mit großer Schlagkraft zur Brandbekämpfung vorgehen.

 

2017 wurden die Einsatzmöglichkeiten der Feuerwehr nochmal deutlich ausgebaut, und ein weiterer Meilenstein gesetzt. Der Gemeinderat hat dem Antrag der Beschaffung von Einsatzmitteln zur erweiterten technischen Hilfeleistung des 1. Kommandanten Benjamin Baumgartner zugestimmt. Nach Beschaffung wurden auf dem TLF 16/25 eine schwerer Rettungssatz (Schere, Spreizer und Rettungszylinder) sowie ein Hebekissensatz mit weiteren Zubehör für die technische Hilfeleistung sowie Unterbau- und Abstützsysteme neu verlastet.

Damit ist das TLF 16/25 in seiner Leistungsfähigkeit bei Einsätzen grundsätzlich mit der aktuellen HLF20-Norm vergleichbar.

Heute verfügt die Feuerwehr in Oberottmarshausen dank einer guten Unterstützung durch unsere Gemeindevewaltung über eine sehr moderne und zeitgemäße Ausstattung. Motivierte Führungskräfte und Ausbilder sorgen dafür, dass der richtige Umgang damit durch regelmäßige theoretische und praktische Übungen gefestigt und vertieft wird. 

 

Kommandanten:

Ludwig Wessinger  1889 – 1890

Johann Erdle  1891 – 1897

Matthäus Fünfer  1897 – 1905

Paulus Schipf  1905 – 1919

Ulrich Wanner  1919 – 1929

Johann Zott  1929 – 1946

Karl Reiter  1946 – 1961

Matthäus Holzmann  1961 – 1975

Gerhard Müller  1975 – 1976

Matthäus Schaflitzel  1976 – 1993

Josef Fünfer  1993 – 2011

Benjamin Baumgartner  2011 – heute

 

Vorstände

Michael Zott  1873 – 1876

Ignatz Biehler  1876 – 1901

Johann Zott  1901 – 1919

Matthäus Heider  1919 – 1929

Josef Ankermüller  1929 – 1934

Matthäus Fünfer  1934 – 1946

Paulus Schipf  1946 – 1966

Bonifaz Heider  1966 – 1971

Klaus Bresk  1971 – 1990

Gerhard Müller1  990 – 1991

Rudolf Fischer  1991 – 2002

Ralf Kaindl  2002 – 2014

Ulrich Wanner  2014 - 2018

Rainer Stegmiller  2018 - heute